Sternfreunde Breisgau e.V.
 

Spektroskopie

Die Spektroskopie ist eine physikalische Methode, mit der sich die physikalischen Eigenschaften einer strahlenden Masse untersuchen und bestimmen lassen. Im Kontext der Astronomie spricht man von der sogennanten Astrospektroskopie. Diese ermöglicht die Untersuchung weit entfernter astronomischer Objekte allein durch die elektromagnetische Strahlung, die von unserer Erde aus messbar ist. Die Spektrogramme oder Spektren sind die durch spektrografische Aufzeichnung erzeugten Bilder und werden typischerweise wellenlängenabhängig dargestellt. 


Spektren verschiedener Sterne

Dieses Spektrum zeigt gleich mehrere Sterne im Vergleich. Die x-Achse zeigt den Verlauf der Wellenlänge in nm und die y-Achse die Intensität bei entsprechender Wellenlänge. 


Aufgenommen wurde dieses Bild an unserem C14 auf der Vereinssternwarte Schauinsland. Die 50 x 10 s Belichtungen wurden mit einer ASI120MM an einem selbstgebauten Spektroskop angefertigt.


Weiteres zu diesem Bild findet sich im ausführlichen Artikel von Peter Dietrich in unseren Vereinsmitteilungen (Januar bis April 2019).



Menkalinan (β Aur)

  • 1 Melankinan Vollspektrum
  • Menkalinan Hb
  • 2 Melankinan Ha 1-5
  • 3 Melankinan Phasen

Die beiden Komponenten der Doppelsternsystems Beta Aurigae (Menkalinan) umkreisen sich einmal in nur 3,96 Tagen. Die relative Radialgeschwindigkeit der Beiden führt zu einer Aufspaltung der Spektrallinien aufgrund des Dopplereffekts, die hier anhand der Linien um H-Beta bei 486 nm sichtbar ist. Es wurden jeweils in der Phase des geringsten und des grössten Abstands der Sterne Spektren aufgenommen. Bei Letzterer sind die Relativgeschwindigkeiten am größten, die Linienabstände am weitesten. Jede der beiden Linien sind einem Stern zuzuordnen, die jeweils durch ihre Geschwindigkeit etwas rot- ober blauverschoben sind, und haben hier maximal einen Abstand von etwa 3,6 Angström. Da beide Sterne etwa die gleiche Masse haben, und die Umlaufbahnen eine kleine Exzentrizität aufweisen, habe ich vereinfacht die Werte in eine Sinuskurve interpoliert. Daraus folgt die Rotverschiebung der einzelnen Sterne zum gemeinsamen Schwerpunkt etwa mit 1,8 Angström, was einer Geschwindigkeit von etwa 111 km/s entsprechen würde. (Gut zu bestimmen über das Verhältnis der Rotverschiebung zur Wellenlänge das dem Verhältnis der Radialgeschwindigkeit zur Lichtgeschwindigkeit entspricht)

Autor: Peter Dietrich